Elektrischer Ausgang des Druckaufnehmers
Druckaufnehmer werden mit folgenden elektrischen Ausgangssignalen angeboten: Millivolt, Volt und 4-20 mA. Die folgende Übersicht beschreibt diese Ausgangsarten und ihre typischen Anwendungen.
Drucktransmitter mit mV-Ausgang
Druckaufnehmer mit Millivolt-Ausgang sind meist kostengünstig. Sie haben einen typischen Nennausgang von 30 mV. Das Ausgangssignal ist direkt proportional zur Eingangs- oder Speisespannung des Drucktransmitters. Schwankungen der Versorgungsspannung wirken sich damit direkt auf das Ausgangssignal aus. Wegen dieser Abhängigkeit von der Speisespannung sollte für diese Art von Drucktransmittern eine stabilisierte Spannungsversorgung eingesetzt werden. Außerdem eignen sich diese Messumformer aufgrund des niedrigen Ausgangssignalpegels weniger gut für Umgebungen mit starken elektrischen Störsignalen. Die Entfernung zwischen Druckaufnehmer und Anzeigegerät sollte relativ gering gehalten werden.
Drucktransmitter mit V-Ausgang
Druckaufnehmer mit Spannungsausgang im V-Bereich besitzen einen integrierten Signalverstärker, der die mV-Spannung des Aufnehmers auf ein standardisiertes Spannungssignal anhebt. Üblich sind Ausgangsspannungen von 0-5 V DC oder 0-10 V DC. Bei diesen Messumformern ist das Ausgangssignal in der Regel nicht von der Versorgungsspannung abhängig. Daher kann eine ungeregelte Spannungsversorgung eingesetzt werden, solange die Spannung innerhalb des spezifizierten Bereichs liegt. Die höhere Ausgangsspannung dieser Messumformer macht sie weniger anfällig für elektrische Störeinflüsse als dies beim mV-Ausgang der Fall ist, so dass diese Messumformer bevorzugt in industriellen Umgebungen eingesetzt werden.
Drucktransmitter mit 4-20 mA-Ausgang
Diese Druckaufnehmer werden auch als Drucktransmitter bezeichnet. Da das
4-20-mA-Signal am wenigsten durch
elektrische Störungen und den Leitungswiderstand beeinträchtigt wird, eignen sich diese Druckaufnehmer besonders für größere Übertragungsentfernungen. In typischen Anwendungen kann der Abstand zwischen Aufnehmer und Anzeigegerät mehrere hundert Meter betragen.
Auswählen eines Drucktransmitters
Die Entscheidung für einen Druckaufnehmer- oder Drucktransmitter-Typ kann für Druckaufnehmer von OMEGA mit dem Produktfinder eingegrenzt werden. Es werden folgende Kriterien berücksichtigt:
- Druckbereich: bar, psi
- Max. Betriebsdruck: 0,05 bis >10.000
- Druck-Art: Relativ, Absolut, Differentiell, Vakuum, Bidirektional
- Ausgang: Millivolt, V, Milliampere, USB
- Mindestgenauigkeit (% Endwert): 0,15% bis 1% des Endwerts
- Transmitterausführung: für allgemeine Anwendungen, bündige Membran, hohe Genauigkeit, für hohe Beanspruchung/Industrieausführung, für Leiterplatten, für Luft- und Raumfahrt, für Sonderaufgaben, explosionsgeschützt, hygienegerecht, eintauchbar
- Zulassungen: CE, FM, RoHS, CSA, MSHA, ATEX, A3
Hier geht es zum
Produktfinder.
Weitere Informationen über die bei der Auswahl zu berücksichtigenden Kriterien finden Sie in dem Artikel
Praxisbezogene Auswahlkriterien für Drucktransmitter (engl.), der umfassend die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten erläutert.
Woran lässt sich oft erkennen, ob ein Transmitter einem zu hohen Druck ausgesetzt war?
In vielen Fällen ist eine Nullpunkverschiebung in positive Richtung ein deutliches Anzeichen für eine zu hohe Druckbelastung des Druckaufnehmers. Oft liegt diese Verschiebung in einem Bereich von 5-6 mA, sie kann sogar noch höher ausfallen. Das Maximum wird bei 24 mA erreicht.
Bei der Auswahl des Transmittergehäuses sind
elektrische Aspekte (die Klassifizierung des Einsatzbereichs) sowie die die Korrosionsbeständigkeit in der gegebenen Anwendung zu berücksichtigen. Entsprechend dieser Anforderungen werden korrosionsbeständige Materialien, Beschichtungen und der Einsatz von Druckmittlern erforderlich, die später in diesem Kapitel besprochen werden.
Bei der Montage in Bereichen, in denen
explosionsfähige Gase oder Dämpfe auftreten können, müssen Aufnehmer und Spannungsversorgung für diese Umgebung geeignet sein. Um diesen Ex-Schutz zu erreichen, werden sie in einem druckfest gekapselten oder luftgespülten Gehäuse eingesetzt, oder es wird eine
eigensichere Ausführung verwendet.
Das wahrscheinlich wichtigste Einzelkriterium bei der Auswahl eines Druckaufnehmers ist der
Messbereich. Dabei müssen zwei technische Aspekte gegeneinander abgewogen werden: die Genauigkeit des Druckaufnehmers und der Schutz gegen Überdruck. Unter dem Gesichtspunkt einer hohen Genauigkeit sollte der Bereich des Drucktransmitters möglichst niedrig sein (mit dem normalen Betriebsdruck ungefähr in der Mitte des Bereichs), um den als Prozent des Endwerts angegebenen Fehler klein zu halten. Andererseits kann der Druckaufnehmer durch Überdruck beschädigt werden, wenn er nicht dafür ausgelegt ist. Dieser Überdruck kann zum Beispiel durch Betriebsstörungen, Bedienfehler,
Wasserhammer oder mangelnde Isolierung des Aufnehmers bei Druckprüfungen oder beim Hochfahren auftreten. Daher ist es wichtig, nicht nur den erforderlichen Bereich, sondern auch den erforderlichen Schutz gegen Überdruck zu spezifizieren.
Die meisten Druckaufnehmer verfügen über einen Überdruckschutz, der bei 50% bis 200% des Bereichs (Abbildung 3-12) einsetzt. Damit ist in der Mehrzahl aller Anwendungen ein ausreichender Schutz gegeben. Wenn mit höheren, kurzzeitigen
Überdrücken zu rechnen ist (Druckspitzen mit einer kurzen Dauer von bis zu einer Sekunde), kann eine Druckspitzensicherung installiert werden. Damit werden Druckspitzen effektiv ausgefiltert, jedoch zu Lasten der Ansprechzeit. Wenn für einen längeren Zeitraum mit einem hohen Überdruck zu rechnen ist, kann der Sensor durch ein Überdruckventil geschützt werden. Wenn das Überdruckventil anspricht, ist jedoch kein Messwert verfügbar.
Wenn der Transmitter bei
hohen Temperaturen betrieben werden muss, kann das Gehäuse elektrisch (mit Peltier-Elementen) oder Wasser gekühlt werden. Alternativ kann je nach Anwendung eine Verlegung in einen klimatisierten Bereich in Betracht gezogen werden. Umgekehrt kann bei der Installation in Bereichen, in denen mit Frost zu rechnen ist, eine elektrische Begleitheizung oder Dampfheizung mit einer Isolierung kombiniert werden.
In diesem Whitepaper befassen wir uns näher mit beiden Ansätzen zur
Druckmessung in Medien mit hohen Temperaturen. Bei hohen Prozesstemperaturen gibt es verschiedene Lösungsansätze, um den
Druckaufnehmer gegen das Prozessmedium zu isolieren. Dazu gehören zum Beispiel Siphons, Druckmittler mit einem Trennmedium zur abgesetzten Montage oder das Spülen.
Umwandeln von Strom- und Spannungssignalen auf technische Einheiten wie Bar
In vielen Anwendungen muss das Messsignal - eine Spannung oder ein Strom - in einen Wert in einer technischen Einheit wie Bar, Liter/Minute usw. umgesetzt werden, der für Bediener aussagefähig ist. Wenn zum Beispiel mit einer Lastzelle eine Kraft oder ein Gewicht gemessen wird, ist die Angabe in Kraft- oder Gewichtseinheiten für den Bediener direkt verständlich, im Gegensatz zu einer kleinen Spannung im Millivoltbereich, die eine Lastzelle üblicherweise ausgibt. Andere Beispiele sind Druckaufnehmer zur Messung des Drucks in Bar, Durchflussmesser zur Anzeige in L/min oder ein Senor für relative Feuchtigkeit, dessen Signal in Prozent r. F. umgerechnet wird.
Diese Skalierung lässt sich für jeden Sensor einfach ausführen, und die Formel ist auf alle Anzeige- und Datenerfassungsmethoden gleich anwendbar: Aber zunächst die Gleichung:
f(x) = mx + b, oder y = mx + b
Dabei gilt: <br>y ist der Ausgangswert in TECHNISCHEN EINHEITEN
m ist die Steigung oder der SKALIERUNGSFAKTOR
x ist der EINGANGSWERT (mV, Volt, usw.) und
b der OFFSET
BEISPIEL
In einer typischen Anwendung misst der Druckaufnehmer einen Druck von 0-5 bar und diesen mit einem Ausgangssignal von 1-5V DC aus.
Zuerst bestimmen wir die einzelnen Komponenten der Gleichung y=mx+b, um die Werte für y zu berechnen.
x = 4 (da 1-5 V eine Spanne von 4 Volt ergibt. Bei einem Ausgangsbereich von 0-10 V DC wäre X = 10)
m = 1,25 (teilen Sie die Spanne der Einheiten durch die Spanne des Spannungssignals: 0-5/1-5 = 1,25), was den Steigung von Bar/Volt ergibt
B = -1,25 (da das Ausgangsignal nicht bei 0 beginnt, sondern bei 1 Volt) Oben haben wir einen Wert von 1,25 bar/V erhalten, daher gilt: 1 V = -1,25). Bei einem Ausgangssignal des Sensors von 0-5 V DC wäre der Offset gleich 0.
Um zu prüfen, dass die Werte korrekt sind, setzen Sie die Werte in die Gleichung ein. Ein Ausgangssignal von 5 sollte einen Druck von 5 bar ergeben, und ein Signal von 1 Volt einen Druck von 0 bar.
y=1,25 *5 + (-1,25) = 5 bar
y=1,25 * 1 + (-1,25) = 0 bar
Geben Sie diese Werte einfach in die entsprechenden Felder Ihrer Datenerfassungs-Software ein, und Ihre Messwerte werden nun in Bar anstatt in Volt angegeben. Natürlich muss die Software dafür die lineare Skalierung unterstützen, oder zumindest die Berechnung von y = mx + b.